sieben mal sekt, einmal frizzante

wenn in der champagne guter wein wachsen würde, hätten wir vielleicht guten wein aus dieser gegend.
aber keinen champagner.

es ist paradox: prickelndes trinkt sich so leicht. dabei machen sekt & co viel arbeit. das wichtigste über die herstellung ist dort zu finden.

wir haben schaumweine verkostet, leider war diesmal kein champagner dabei. aber trotzdem viel gutes:

sepp moser blanc de blanc 2011
wie kann ein sekt, dessen grundwein aus 2011 stammt, der 2014 degorgiert wurde jetzt, im jahr 2017, noch so fantastisch schmecken? ich tippe auf seine haltbarkeit, weil noch feinhefe dringeblieben ist.

richard goldenitz, sämling 88, frizzante
unerwartet! unerwartet frisch, unerwartet trinkig, unerwartet positiv. sämling 88 oder scheurebe wird oft zu süßwein verarbeitet – wir erwarten faden restzucker und schwache perlage, weil er ja „nur“ ein frizzante ist. weit gefehlt. der prickelt „wie ein großer“, schmeckt frisch am gaumen und ist weg wie nix. wow.

harkamp rosé
er ist ein pinot noir, hat aber etwas schilcheriges. sehr trocken, sehr schlank, laktisch, steirische säure – makes you feel a bit like keeping a stiff upper lip.

bründlmayr rosé
das sorgenkind. viel zu viel zu viel säure. wenig frucht, schwierig insgesamt – das sagen alle und die weinfreundin hat diesen sekt in drei monaten drei mal getrunken, immer das gleiche. vielleicht ist er zu früh von der hefe gekommen? vielleicht hat es der weinmacher gar zu gut gemeint? und zu früh geerntet? wir probieren ihn nächstes jahr wieder.

(c) mira turba

van volxem, riesling sekt von der mosel
der schönste von allen. also was flasche und etikett betrifft. und er folgt einer andern philosopie. man soll schmecken, dass er aus gutem, ach was: aus bestem! riesling ist. er schmeckt nach riesling-steinobst und er ist unser „teuerster“. in jeder hinsicht.

meneghetti classic
der kroate, der ein champagner sein will. gekauft. geht astrein durch als klassischer, hochwertiger schaumwein, nur aus einer ganz anderen gegend.

schloss proschwitz, dresden, traminer
da steht trocken drauf – wo kommt die restsüße her? der kann doch in ostdeutschland niemals so ausreifen! oder doch? aber wieso fehlt ihm dann die säure? der gibt uns die größten rätsel auf.

lokelani
ein sekt aus hawaii! das hat noch niemand hier getrunken – außer die, die ihn mitgebracht haben. jemand findet, er korkt. wir anderen sind uns nicht sicher. wir lassen ihn beiseite, ich verkoste ihn mit ein paar kork-experten am nächsten tag nochmal. definitiv kein kork. nicht gut, ja, sehr hefig, ungewöhnlich. aber kein fehler. tja, so kann es gehen.

aufmachen/liegenlassen/meiden/verschenken

machen sie prickelndes nicht nur auf, wenn es was zu feiern gibt. auch dann, ja. aber sekt kann ein ganzes menü begleiten und passt besonders oft zum dessert – wenn alle eine kleine aufmunterung vertragen können.

meiden sie schaumweine, wenn sie nicht mehr als fünf euro für eine flasche ausgeben wollen. so manch feiner frizzante ist um neun euro zu haben, ein richtig guter sekt um 14 euro – aber für weniger gibt es nix gescheites.

schöner sekt und champagner freut so ziemlich jeden menschen. außer die mit histamin-allergie.

verkostet haben wir in der vinothek deGustibus in der bergstraße 14 in salzburg. danke für die offene tür und dass wir einfach alles mitbringen durften – ganz ohne stoppelgeld.

(c) mira turba

 

 

 

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