es gibt guten wein und schlechten. simcic macht guten.

es gibt grenzen

eigentlich könnten den sauvignon blanc reben die grenzen zwischen südsteirmark und slowenien egal sein. sind sie ihnen auch – sauvignon blanc wächst dort wie da gut. aber geografische grenzen ziehen kulturelle nach sich. herkunftsland, weingesetz, traditionen und kosten beeinflussen die art, wie wein gemacht wird.

 simcic: bio seit fünf generationen

marjan simcic ist zu gast bei sporer in der salzburger getreidegasse. hans holletz von wagners weinshop ist auf der durchreise mit ihm. über 30 interessierte sind der einladung von wagner weinen gefolgt. es ist eng im überdachten, unbeheizten hinterhoflager. aber wenn’s beim sporer nicht eng ist, hat er zu.

in fünfter generation macht die familie simcic wein aus biodynamisch angebauten trauben. lässt auch den weisswein auf der maische stehen – so wird er orange und allerlei taninne und geschmacksstoffe lösen sich aus den schalen. schwefel kommt nur ganz wenig zum einsatz, also reagieren die weine mit luft. das ergebnis ist in der nase zb eindeutig sauvignon blanc – hollerblüten pur, feine weiße früchte. am gaumen sind die weine körperreich aber nicht fett. ganz trocken, aber im alkohol nicht allzu hoch. rebula gibt’s auch und chardonnay, pinot noir und merlot – alle in diesem spannenden stil.

simcic weine (c) alexandra schmidt

biodynamisch ist in der familie simcic normal. die weine sind keine „bodybuilder-weine“. sie tragen die handschrift der familie, der umgebung – die 22 ha liegen alle rund um das weingut, in den sanften hügeln. die hälfte in slowenien, die hälfte gleich angrenzend im italienischen collio, das wort für hügel. wieder so eine grenze. manche lagen sind sonniger, sie schauen auf das meer, manche sind kühler, sie neigen sich zu den alpen.

entrebelt werden die einfachen qualitäten – da sind die stiele vielleicht innen nicht ganz trocken und würden unschöne bitternoten erbringen. die superreifen sorten werden nicht entrebelt – ihre stiele bringen extrakt, geschmack, regulieren die mostmenge und den alkoholgehalt.

simcic-weine sind gut. gut gemacht. gut zu trinken. nicht nur wegen dem „bio“, der vielen sorgfältigen handarbeit und wegen der traditionssorten, die dort seit so vielen jahren so gut wachsen. sondern weil sie im besten sinne typisch sind. typisch für die einzellagen, typisch für die vielen mikroklima-zonen der gegend, typisch für das erntejahr und die jahrzehntelange kellertradition – und typisch für moderne, qualitätssteigernde methoden.

kaufen/liegenlassen/meiden/verschenken

kaufen sie simcic-weine, wenn sie offen sind für dunkelgoldene weißweine abseits von uniformität. probieren sie abgefahrenen käse dazu, vielleicht aus schaf- oder ziegenmilch.

lassen sie die weine ruhig ein paar jahre kühl und dunkel liegen. vor allem wenn sie beim verkosten säure, alkohol und hohe physiologische reife geschmeckt haben.

meiden sie diese weine, wenn sie einfach nur klassisch im stahltank ausgebauten weißwein trinken wollen, am liebsten jedes jahr ungefähr den gleichen. warum nicht, auch manche champagner zeichnen sich dadurch aus, dass sie jedes jahr genau gleich schmecken.

verschenken sie simcic-weine großzügig an liebe menschen, die am liebsten alles bio haben. und an menschen, die gern über den tellerrand hinaussschauen und im kopf nur eine grenze kennen für wein: die zwischen gut und schlecht.

zum weingut marjan simcic

zur website von sporer

zu wagners weinshop

marjan simcic und michael sporer (c) alexandra schmidt

 

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